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Eine Person hält einen Stift über ein Modellhaus, mit den Texten "ImmoTAX" und "Stiftung gründen".
ARTIKEL | 4 Min.

GbR in GmbH umwandeln – Steuern sparen durch Umfirmierung oder Option

  • Hohe Steuerlast in der GbR vermeiden und mehr Kapital für Investitionen behalten
  • Unterschiedliche Besteuerung von GbR und GmbH verstehen und optimal nutzen
  • Zwei Wege: Umwandlung nach Umwandlungsgesetz oder Option zur Körperschaftsbesteuerung
  • Steuerneutrale Umsetzung durch Buchwertfortführung nach § 20 UmwStG sichern
Viele Unternehmer starten mit einer GbR – unkompliziert, flexibel und ohne großes Startkapital. Spätestens wenn Gewinne steigen, kann jedoch die Steuerlast schnell zur Belastung werden. Der Grund: Die komplette Gewinnversteuerung erfolgt auf Ebene der Gesellschafter mit hohen Einkommensteuersätzen.
Eine Umfirmierung in eine GmbH oder die Option zur Körperschaftsbesteuerung kann hier erhebliche Vorteile bringen. Durch die Trennung von Unternehmens- und Privatbesteuerung lässt sich oft ein deutlich geringerer Steuersatz erreichen – und mehr Kapital für Investitionen behalten.
In diesem Beitrag erfährst du, wie sich die Besteuerung von GbR und GmbH unterscheidet, welche Umwandlungswege es gibt, wie der steuerneutrale Übergang gelingt und wann sich sogar ohne formale Umwandlung der GmbH-Steuervorteil sichern lässt.

1. Steuerliche Unterschiede zwischen GbR und GmbH

GbR
  • Gewinnermittlung auf Gesellschaftsebene
  • Gewerbesteuer (ca. 15 %)
  • Gewinn wird vollständig auf Gesellschafter verteilt und mit bis zu 42/45 % Einkommensteuer versteuert (zzgl. Soli/KiSt)
  • Gewerbesteuer wird bei natürlichen Personen angerechnet

GmbH
  • Gewinnbesteuerung auf GmbH-Ebene (ca. 30 % pauschal)
  • Gehaltszahlungen an Gesellschafter sind Betriebsausgaben
  • Weniger Gewinn muss privat versteuert werden → geringere Gesamtsteuerlast
Beispielrechnung
Gewinn: 200
  • GbR: Steuerlast ca. 84 (42 %) → verbleibend 116
  • GmbH (80 Gehalt, 120 Gewinn): Steuerlast ca. 62 → verbleibend 138
→ Steuervorteil: 22 pro Jahr

2. Wege von der GbR zur GmbH

a) Klassische Umfirmierung nach Umwandlungsgesetz
  • Seit 01.01.2024 ist die GbR „selbstumwandlungsfähig“ (MoPeG)
  • Zivilrechtlich möglich: Formwechsel, Verschmelzung, Spaltung
  • Steuerlich: Einbringung der Mitunternehmeranteile (§ 20 UmwStG)
  • Antrag auf Buchwertfortführung nötig, um steuerneutral zu bleiben
  • Professionelle steuerliche Begleitung dringend empfohlen
b) Option zur Körperschaftsbesteuerung (§ 1a KStG)
  • Keine Änderung des Außenauftritts: weiterhin GbR im Geschäftsverkehr
  • Kein Offenlegungszwang im Unternehmensregister
  • Besteuerung wie GmbH → Vorteil der niedrigeren Körperschaftsteuer
  • Ebenfalls steuerlich eine Einbringung – Buchwertantrag nötig
  • Anpassung des Gesellschaftsvertrags vorab empfehlenswert (Gehalt, Gewinnverwendung)

3. Praxisbeispiel – Immobilienunternehmer mit wachsendem Gewinn

Ein Immobilienunternehmer betreibt eine GbR mit jährlichen Gewinnen von 200.000 €. Privat benötigt er nur 80.000 € zum Leben, den Rest investiert er. Durch die Umwandlung in eine GmbH kann er die Steuerlast um ca. 22.000 € pro Jahr senken – Kapital, das er direkt in neue Projekte stecken kann.

FAQ – Häufige Fragen zur GbR-Umwandlung

Muss ich bei der Umwandlung sofort Steuern zahlen?

Nicht, wenn ein Antrag auf Buchwertfortführung gestellt wird und die Voraussetzungen erfüllt sind.

Ist die Option zur Körperschaftsbesteuerung rückgängig zu machen?

Nein, sie ist in der Regel für sieben Jahre bindend.

Welche Variante ist besser – Umfirmierung oder Option?

Das hängt von Offenlegungspflichten, Außenauftritt und strategischen Zielen ab. Eine steuerliche Beratung klärt die beste Lösung.

Fazit

Eine Umwandlung der GbR in eine GmbH oder die Option zur Körperschaftsbesteuerung kann die Steuerlast erheblich senken und mehr Kapital für Investitionen freisetzen. Entscheidend ist die richtige Umsetzung – steuerneutral, rechtssicher und passend zur Unternehmensstrategie.
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